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Fernseher, Heimkino, Audio: Bei allen Elektronikprodukten, die wir in unser Zuhause integrieren, wird das Design immer wichtiger. Die Produkte sollen nicht nur schick aussehen, sonder am besten am besten nahtlos zum Design des Raumes passen. Wir haben mit Fotografin Ezgi Polat zu Designtrends im Interior-Bereich gesprochen und was das für Unterhaltungselektronik zur Folge hat.
1. Wie kamst du zur Fotografie?
Mich hat die Fotografie schon seit klein auf gefesselt. Ich habe die Kamera sehr oft bei mir gehabt, um die Momente festzuhalten. Ich merkte sehr früh, dass ich sehr viel sehe und dass die Kopf-Kapazität nicht dafür reicht, um all diese Bilder zu speichern. Mit 16 wurde mir bewusst, dass ich Fotografin sein möchte und fing an, mir meine Zukunft damit vorzustellen. Jetzt bin ich seit gewisser Zeit Fotografin und es fühlt sich immer noch wie ein schöner Traum an.
2. Was fasziniert dich heute an deinem Beruf und speziell am Fotografieren von Interior and Stills?
Es sind ganz unterschiedliche Punkte, die mich an der Fotografie faszinieren. Damit angefangen, wie sich die Technik der Fotografie ergeben und entwickelt hat, wie man in eine andere Welt eintaucht sobald man die Kamera vor das Gesicht hält bis hin zu den Bildern, die mich persönlich abtauchen lassen und viel aussagen können. Ich mag Interior und Stillleben so sehr, weil es mir eine Ruhe gibt, die ich sonst bei anderen Fotos nicht finde. Es geht um das Design, das Produkt und vor allem die Details, die dem ganzen Bild eine ganz eigene Magie geben und mich total bezaubern. Die Art zu fotografieren ist eine ganz andere für mich – sehr entspannt und klar.
3. Wie würdest du deine Bildsprache beschreiben?
Meine Sprache ist vor allem stimmungsvoll und dadurch wird sie emotional. Mir bedeutet es viel, eine Atmosphäre zu schaffen, die fesselt und man länger auf das Bild schauen möchte. Das Spiel mit Farben und dem Objekt in Verbindung mit Licht soll einen bewegen. Sie soll einen dazu bringen, nicht nur zu sehen sondern auch zuzuhören und zu fühlen.
4. Wie gehst du an das Fotografieren von Interior-Motiven heran?
In erster Linie kommt es darauf an, worum es bei den Interior-Fotos geht. Ist es der ganze Raum oder das Produkt, welches im Vordergrund steht. Dementsprechend mache ich mir vorher Gedanken, wie ich den Raum wahrnehme und etwas darstellen möchte. Bei der Interior Fotografie ist die Perspektive sehr wichtig, von jeder Blickrichtung wirkt alles ganz anders. Das Licht ist bei der Fotografie das A und O, die Details geben dem Ganzen die spezielle Note, die das Foto braucht. Ein Raum kann sehr einladend wirken, aber man kann auch schnell das Gegenteil bewirken. Es ist für mich aufs Neue eine Kunst.
5. Wie sieht für dich das perfekte Wohnzimmer aus?
Das perfekte Wohnzimmer ergibt sich für mich durch die eigene Persönlichkeit. Bei mir darf es nicht zu voll, aber auch nicht zu minimalistisch sein. Ein gute Mischung aus sehr ausgewählten, wenigen Möbelstücken und kleineren Gegenständen, die einen selber beschreiben. Seien es Bücher, Magazine, Vasen, Blumen, Lampen. Die Auswahl der Accessiors macht viel aus. Es ist wie eine kleine Tür zu einem selber - das ist der Ort, wo man zur Ruhe kommt und sich sehr gerne aufhält, aber auch Menschen empfängt, die man gerne um sich hat.
6. Hast du drei Tipps, wie jeder mit wenigen Handgriffen sein Wohnzimmer noch stylischer machen kann?
Mein Lieblingstipp: Sachen umstellen, dem Raum frischen Wind verpassen. Sei es nur eine Lampe, es kann Wunder bewirken. Die Gardinen schön zusammenbinden oder wechseln, die Kissenbezüge ändern. Kleinigkeiten können ganz Groß sein. Eine passende, schöne Zimmerpflanze. Sie bereichert nicht nur das Auge, sondern verbessert auch die Luftqualität. Frische Blumen auf dem Tisch, etwas Natur macht die eigenen vier Wände umso schöner!
7. Welche Veränderungen in den Bereichen Design / Interior beobachtest du aktuell?
Aktuell fällt mir auf, das Gegensätze sich anziehen. Es werden oft unterschiedliche Richtungen eingeschlagen wenn es um die Einrichtung geht, manchmal sogar in einer Wohnung. Es soll sowohl der Rückzugsort sein, als auch ein Ort der Geselligkeit. Man verbindet Hightech mit Natur, das Design soll aufeinander abgestimmt werden. Man greift gerne nach natürlichen Materialien - obwohl Grau sehr gefragt ist, Weiß gerne mit Pastellfarben kombiniert wird, stechen Rot und Grün dieses Jahr hervor. Es geht um gut designte, kleine Produkte. Natürliche Materialien wie Naturholzmöbel und Leder spielen eine Rolle und die Gemütlichkeit steht somit wieder mehr im Vordergrund. Dabei sind die Accessoires und Objekte zum Dekorieren sehr im Trend und nicht wegzudenken.
8. Was bedeutet diese Veränderung für technische Produkte im Wohnzimmer?
Die technischen Produkte werden dem Ganzen natürlich angepasst, doch der klassische Stil bleibt nicht aus, da man generell oft auf ältere Trends zurückgreift und aus denen was Neues schafft. Meist fallen die technischen Produkte dadurch weniger auf im Vergleich zu früher, sogar farblich gibt es heutzutage so viele Anpassungen.
9. Welche Ansprüche hast du generell an technischen Produkten? Überwiegt Optik oder Funktion?
Mir persönlich ist beides sehr wichtig. In erster Linie möchte ich Qualität; liefert das Produkt genau das, was ich möchte? In Verbindung mit der Optik entwickelt sich das technische Produkt zu dem, was ich mir dann in meiner Wohnung vorstellen kann. Keins von beiden ist weniger wichtig und kann ohne einander funktionieren. Ich möchte Geräte nicht verstecken und genießen, ich möchte sie sehen und genießen können.
10. Deinem Instagram-Kanal folgen tausende Leute. Wie wichtig sind für dich als Fotografin Social Media Kanäle und wie setzt Du sie ein?
Ich liebe es, meine Arbeit zu teilen. Meine Arbeit bedeutet, dass man auch mich selber darin
erkennt und mich ein stückweit kennenlernt. Das heißt, dass ich jedes Mal etwas Persönliches von mir preisgebe. Daher sind meine Social Media Kanäle so wichtig für mich, sie verbinden mich mit anderen – ich habe die große Freiheit, meine Welt zu teilen und ungezwungen zu sein und dann gibt es all die, die wirklich interessiert an mir und meiner Arbeit sind. Es macht mich sehr glücklich, das spüren zu können.
11. Wie hast du es geschafft, eine so große Reichweite zu schaffen?
Ich glaube genau aus dem Grund, den ich eben beschrieben habe. Ich teile gerne und bekomme dafür etwas zurück. Reichweite sollte kein Ziel sein, es sollte eine Freude sein egal wie viele Menschen einem begegnen, einem folgen oder einen wahrnehmen. In der heutigen Zeit verliert man schnell den Blick für die wahre Leidenschaft durch den großen Druck. Wenn die Leidenschaft in einem da ist, dann entstehen ganz große Sachen und das beziehe ich nicht auf Zahlen, sondern auf die Möglichkeiten, die vor einem stehen.
12. Was macht für dich einen guten Social Media Auftritt aus?
Mich selber fasziniert es immer, wenn man Authentizität schafft. Social Media heißt nicht ohne
Grund, dass man „sozial“ ist - wir reden durch unser Auftritt; es ist eine virtuelle Kommunikation. Daher ist es wichtig, aktuell zu bleiben und regelmäßig Einblicke zu zeigen. Dabei ist zu beachten, eine gute Balance zu finden und zu wissen, was man zeigen möchte und wie man es darstellt. Da kommen wir bei der eignen Sprache an. Wenn man diese Balance gefunden hat – dann kann der Auftritt nicht schlecht sein.
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